Schlafstörungen
Fast die Hälfte aller Bundesbürger gibt an, gelegentlich oder sogar häufiger schlecht ein- oder durchschlafen zu können. Eine Zahl, die nachdenklich macht, denn Ein- und Durchschlafstörungen sind nicht nur lästig, sie können - wenn sie über längere Zeit bestehen - auch zu ernsthaften gesundheitlichen Störungen führen.
Was ist eigentlich Schlaf?
Wir Menschen verschlafen fast ein Drittel unserer Lebens. Doch das ist dringend notwendig, denn wir brauchen diese Ruhepause zur Regeneration unseres Körpers. Während des Schlafs wird wahrscheinlich auch das Gehirn ”reorganisiert”. Die Ereignisse des Tages werden verarbeitet, unwichtige Gedächtnisinhalte werden gelöscht, wichtige gespeichert. Anders als zum Beispiel während einer Narkose ist die Wahrnehmungsfähigkeit zwar herabgesetzt, aber nicht völlig ausgeschaltet.
Die Schlafmenge, die jeder einzelne braucht, ist zum einen individuell verschieden - es gibt die sogenannten Lang- und eben auch die Kurzschläfer-, zum anderen aber auch abhängig vom Lebensalter. Während ein Säugling etwa 16 Stunden pro Tag schläft, kommt das Kleinkind schon mit 12 Stunden aus. Der durchschnittliche Erwachsene braucht 8 Stunden Schlaf pro Tag. Bei vielen älteren Menschen geht die benötigte Schlafmenge sogar auf nur 5 bis 7 Stunden zurück.
Wenn also mit zunehmendem Alter die Schlafdauer etwas rückläufig ist, so hat das nicht zwangsläufig etwas mit einer Schlafstörung zu tun, sondern ist ein ganz normaler Vorgang, der sich auch nicht negativ auf die Gesundheit oder Leistungsfähigkeit auswirkt. Man sollte das verringerte Schlafbedürfnis im Alter nicht vorschnell als typische Altersbeschwerden bezeichnen und damit als krankhaft ansehen.
Zuwenig Schlaf macht krank
Allerdings kann Schlafmangel auch wirklich krank machen. Das wurde in Untersuchungen eindrucksvoll bewiesen. Wird ein Mensch nämlich ständig am Schlafen gehindert, das heißt, wird ihm über einen längeren Zeitraum der Schlaf vollständig entzogen, so dauert es nur 60 Stunden, bis sich Halluzinationen und Wahnvorstellungen einstellen. Allein diese Beobachtung macht deutlich, wie wichtig regelmäßiger und ausreichender Schlaf für unser Gehirn und für unseren Körper ist.
Natürlich sind die Folgen bei vollständigem Schlafentzug sehr dramatisch. Wer über einen längeren Zeitraum zu wenig Schlaf bekommt, wird jedoch ebenfalls die Auswirkungen zu spüren bekommen: Reizbarkeit, Unlust und mangelnde Leistungsfähigkeit sind oft die ersten Warnzeichen, daß dem Körper Schlaf fehlt und daß er sich überfordert fühlt.
Jeder schläft hin und wieder einmal schlecht. Oftmals kennt man selbst den Grund ziemlich genau: Sorgen, Stress oder aber auch ein schöner Abend, nach dem man einfach noch etwas ”aufgekratzt” ist. In Einzelfällen können auch organische Beschwerden, die mit Schmerzen einhergehen, einen erholsamen Schlaf verhindern. Nicht selten leiden Frauen in den Wechseljahren neben den typischen Wechseljahrbeschwerden auch unter Ein- und Durchschlafstörungen.
Die Ursachen für diese Störungen können also sehr vielfältig sein. Oftmals helfen jedoch schon die nachstehenden kleinen Tips, die Nachtruhe wieder entspannt zu genießen.
Tipps für einen erholsamen Schlaf
- Essen Sie vor dem Zubettgehen keine allzu opulenten Mahlzeiten mehr. Die letzte Mahlzeit sollte mindestens zwei Stunden zurückliegen.
- Generell gilt zwar, reichlich zu trinken, allerdings nicht direkt vor dem Schlafengehen. Ständiger Harndrang kann das Durchschlafen erheblich beeinträchtigen.
- Machen Sie den ruhigsten Raum in Ihrer Wohnung zum Schlafzimmer.
- Lüften Sie das Schlafzimmer vor dem Zubettgehen gut durch.
- Sorgen Sie dafür, daß das Schlafzimmer abgedunkelt werden kann.
- Achten Sie auf die optimale Schlaftemperatur: Sie liegt bei 16 Grad Celsius.
- Falls Ihre Matratze durchgelegen ist, gönnen Sie sich und Ihrem Rücken eine neue. Eine gute, nicht zu weiche Matratze fördert gesunden Schlaf.
- Durchgehende Bettdecken sind nicht jedermanns Sache. Wer unruhig schläft, ist - auch Interesse seines Partners - mit getrennten Bettdecken besser beraten.
- Viele Menschen haben gute Erfahrungen mit einen Abendspaziergang vor dem Zubettgehen gemacht.
- Wer gerne ein Bad nimmt, sollte diesem entspannende und beruhigende Essenzen zusetzen.
- Auch die sogenannte ”Nachtlektüre” verfehlt nur selten ihre Wirkung - allerdings sollten Sie sich nicht unbedingt den neuesten Horrorroman auf den Nachttisch legen.
- Ein altes Hausmittel ist, vor dem Zubettgehen ein Glas warme Milch mit Honig zu trinken. Danach aber unbedingt die Zähne putzen!